Erika Rosenberg zu Gast am Lise-Meitner-Gymnasium

Termin: 15.11.2022  - 15.11.2022
Uhrzeit: 
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Erika Rosenberg liest aus Originaldokumenten von Oskar und Emilie Schindler

Erika Rosenberg zu Besuch in der LMG Aula

Am 15.11.22 besuchte Erika Rosenberg das Lise-Meitner-Gymnasium Böblingen. Sie ist eine enge Freundin der Familie Schindler, die durch den Film „Schindlers Liste“ auch der heutigen Generation bekannt ist.

Ermöglicht wurde dieses Treffen durch die Konrad-Adenauer-Stiftung. Nachdem sich Frau Rosenberg kurz vorgestellt hatte, begann sie von ihrer Freundschaft zu Emilie Schindler zu erzählen. Frau Rosenbergs eigene Eltern flohen vor den Nazis nach Argentinien, wo sie 1951 geboren wurde. In den 1990er Jahren wollte sie als Historikerin ein Buch über die Einwanderungsgeschichte Argentiniens verfassen und kam in diesem Zusammenhang über den damaligen Chefredakteur des argentinischen Tagblattes in Kontakt mit Frau Schindler.

Die beiden Frauen verstanden sich auf Anhieb gut und so entwickelte sich schnell eine tiefgründige Freundschaft. Drei Jahre später erhielt Emilie Schindler einen Brief von Steven Spielberg, welcher sie zum Dreh der Abschlussszene des Films „Schindlers Liste“ sowie zur offiziellen Filmpremiere einlud. Dass es sich bei ihr um Schindlers Ehefrau handelte, war ihm offensichtlich nicht bewusst - er hielt sie für eine allgemein von den Ereignissen betroffene Jüdin. Nachdem Emilie jedoch den Film gesehen hatte, war sie zutiefst enttäuscht, da viele Begebenheiten im Film teilweise vollkommen falsch wiedergegeben wurden. So wurden zum Beispiel Emilie Schindlers Arbeit und ihr Einsatz für die Juden vollkommen verschwiegen. Zudem wurde in dem Film fälschlicherweise davon berichtet, dass sie sich von ihrem Mann Oskar Schindler getrennt hätte, was jedoch nachweislich widerlegt werden konnte. Zudem wurde die Fabrik Schindlers nicht von dem Geld der Juden, sondern von den Eltern Emilies finanziert. Auch der Mythos, dass Schindler nur Juden eingestellt haben soll, war falsch, da auch Polen als Arbeitskräfte tätig waren. Wichtig war es Frau Schindler, zu betonen, dass für sie nie die Bereicherung durch die Krise im Vordergrund stand.

Aufgrund von Frau Rosenbergs interessanten und ausführlichen Erzählungen über die Biographie der Schindlers wurde uns Schülerinnen und Schülern ein sehr aufschlussreicher, persönlicher und vor allem sehr emotionaler Einblick in die damalige Zeit ermöglicht.

Amelie Giehle (10b), Schülersprecherin am LMG

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