Cengiz & Locke


von Zoran Drvenkar


Ein Projekt des Theater-Seminarkurses 2016/17 am Lise-Meitner-Gymnasium


Cengiz und Locke, die beiden Titelhelden in Zoran Drvenkars gleichnamigem Theaterstück, können die "Yugos" nicht ausstehen. Zusammen mit den anderen Mitgliedern ihrer Clique lassen sie keine Gelegenheit aus, um die verhassten Gegner zu provozieren. Als jedoch aus einem fahrenden Auto heraus auf das "Partisan" geschossen wird, bekommen die Auseinandersetzungen eine neue Dimension. Die Yugos wollen um jeden Preis herausfinden, wer für den Anschlag auf ihre Stammdisco verantwortlich ist. Als schließlich Yasmin, die einzige, die den Schützen gesehen hat, umgebracht wird, droht der Bandenkrieg zu eskalieren.


"Cengiz & Locke" ist eine spannende Geschichte über zwei verfeindete Jugendbanden. Und es ist gleichzeitig ein Stück über Jugendliche, die vor ihren Problemen zuhause in die scheinbare Geborgenheit einer Gruppe Gleichgesinnter flüchten und die mit ihren ritualisierten männlichen Verhaltensweisen doch nur die eigene Verletzlichkeit vor den anderen zu verbergen suchen. Mit den ethnischen Konflikten, die von Anfang an Bestandteil und Zündstoff der Auseinandersetzungen sind, hat Zoran Drvenkar, der in Kroatien geboren wurde und im Alter von drei Jahren mit seinen Eltern nach Berlin kam, außerdem ein Problem thematisiert, das seit der Uraufführung des Stückes im Jahr 2006 nichts an Aktualität eingebüßt hat. Das Thema, das sich als stärkster roter Faden durch die gesamte Handlung zieht, ist jedoch ein ganz zeitloses: Vor allem anderen ist "Cengiz & Locke" nämlich ein Stück über die Freundschaft.


Im Schuljahr 2016/17 haben sich die Schüler/innen des Theaterseminarkurses ausführlich mit dem Stück und seinen vielfältigen inhaltlichen Anknüpfungspunkten beschäftigt und die Ergebnisse ihrer Arbeit in zwei eindrucksvollen Aufführungen einem begeisterten Publikum präsentiert.