Schuljahr 2021/2022

Inszenierung des Kurses Literatur und Theater

Der Freischütz: Die berühmte Oper als Theaterstück am LMG

Zur Freude aller Beteiligten führte der „Literatur und Theater-Kurs“ des Lise-Meitner-Gymnasiums am 21.12.21 die bekannte deutsche Oper des Komponisten Carl Maria von Weber als Theaterstück auf. Der Oberstufenkurs unter der Leitung von Dr. Hannes Roser verlieh dem Stück eine ganze Reihe Besonderheiten.

Trotz des durch Corona belasteten Schuljahres war es den zuständigen Lehrern und Schülern möglich, unter Beachtung der 2G-Regel und der Maskenpflicht das Stück auf die Beine zu stellen - zwar mit weniger Gesangseinlagen, dagegen aber umso mehr durch überzeugendes Schauspiel. Die kreisförmig um die Bühne gestaltete Sitzordnung erlaubte es den Gästen, das Theaterstück unmittelbar mitzuerleben. So stand mehrfach plötzlich und unerwartet der Protagonist direkt neben den Zuschauern und begann so die nächste Szene.

Eine weitere Besonderheit war, dass alle Schauspieler eine Maske trugen, die die obere Gesichtshälfte bedeckte. Daher mussten die Schauspieler ihren Fokus mehr auf ihre Gestik und ihre Handlungen legen anstatt auf ihre ja nun eingeschränkte Mimik.

So konnte man Agathe ihre Fassungslosigkeit aus ihrer plötzlich erstarrten Körperhaltung entnehmen, als sie anstatt eines Hochzeitskranzes einen Totenkranz zugetragen bekam. Das Spiel mit den Masken kann auch als ein Trotz gegen die Pandemie verstanden werden – zeigt es doch, dass man sich auch in einer vom Mund- und Nasenschutz dominierten Zeit nicht den Mund verbieten lässt.

Zudem waren fast alle Schauspieler schwarz oder weiß gekleidet. Dies hatte mit der Reinheit der Rollen zu tun: Die Hauptdarstellerin Agathe war komplett in weiß, ihr Verlobter Max vollkommen in schwarz gekleidet. Die weibliche Protagonistin verkörperte in diesem Stück die Unschuld in Person, während Max charakterliche Schwäche aufwies, als er einen Pakt mit dem Vertreter des Teufels einging, um den Schützenwettbewerb zu gewinnen.

Dem Regisseur und den zehn Schauspielern gelang es, durch ihre lockere, authentische und fokussierte Art, den Zuschauern diese doch eigentlich anspruchsvolle Oper kompakt und zugleich verständlich zu vermitteln, in der gleichzeitig die Kernbotschaft klar zum Ausdruck kam: Liebe geht weit über gesetzte Grenzen hinaus!

Mein eigenes Fazit ist, dass diese Aufführung trotz gegebener Umstände sehr gelungen war. Außerdem konnte man die Freude und den Zusammenhalt des Theaterkurses förmlich spüren, denn alle waren froh, nach zwei Jahren Einschränkung endlich wieder auf einer echten Bühne vor richtigem Publikum zu stehen.

Amelie Giehle, 10b

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