Es ging nach Berlin - der Hauptstadt Deutschlands, Sitz der Bundesregierung, dem
16. Bundesland – auf unsere letzte Klassenfahrt!

Vom 12. bis 17. Mai 2024 haben wir, die J1 des LMG mit unseren Lehrkräften Frau Noll, Herrn Stickel und Herrn Köse, gemeinsam eine Woche in dieser faszinierenden Stadt verbracht.

Unsere Fahrt begann am Sonntag um 7:30 Uhr in Böblingen, um mit S-Bahn und ICE am frühen Nachmittag Berlin Hauptbahnhof zu erreichen. Den restlichen Sonntag konnten wir uns bis 22:30 Uhr frei gestalten. Manche von uns sind in die Stadt gegangen, um sich schon ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen oder es sich in Cafés gemütlich zu machen.

Am Montag fing unser Programm dann richtig an: Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die abwechselnd erst das Bundeskanzleramt besuchten und dann eine Historiker-Tour mit Herrn Köse machten. Im Bundeskanzleramt bekamen wir eine Führung durch das Gebäude und erhielten spannende Informationen über die Nutzung der einzelnen Räume.

Mit Herrn Köse besuchten wir dann besondere Orte in Berlin, wie zum Beispiel die Rosenstraße, die wir besonders interessant fanden. In dieser Straße demonstrierten nämlich Frauen im Jahr 1943 mit dem Erfolg, ihre gefangen genommenen Männer aus den Konzentrationslagern befreien zu können.

Später nahmen wir an einer Präsentation im Plenarsaal des Reichstags mit Besichtigung der Kuppel teil. In dem Vortrag redete der Referent über die einzelnen Plätze, wer dort
normalerweise sitzt und welche Aufgabe diese Person ausübt.

Am nächsten Tag, Dienstag, besuchten wir morgens das Haus der Wannseekonferenz. Das Gebäude wurde am 20. Januar 1942 genutzt, um die „Endlösung der Judenfrage“ zu besprechen. Teilgenommen haben damals der Chef der Sicherheitspolizei und des SD, Vertreter der SS, der NSDAP und mehrere Reichsministerien. Das Ziel dieser Besprechung war, wichtige Ministerien und Parteiämter in die Vorbereitungen zur Ermordung der europäischen Juden einzubeziehen.

Um 17:00 Uhr bekamen wir in Gruppen eine Tour durch das Stasigefängnis. Ursprünglich als Kantine gedacht, wurde das Gebäude 1951 zur „Zentralen Untersuchungshaftanstalt“ für die DDR-Staatssicherheit umgebaut und diente der Inhaftierung politischer Gefangenen. Es war auf der einen Seite sehr interessant, aber auch schockierend, wirklich selbst im Gefängnis zu stehen.

Am Mittwoch konnten wir uns zwischen einem Museumsbesuch bei dem „Deutschen Spionagemuseum“, dem „Naturkundemuseum“ oder dem „The Wall - Museum“ entscheiden. Alternativ konnte man bei dem öffentlichen Training der bekannten
Fußballmannschaft Hertha BSC zuschauen und anschließend Bilder mit dem Team machen. Das war für viele von uns ein Highlight der Woche.

Nachmittags durften wir dann dem Grünen-Politiker Tobias Bacherle, der MdB (Mitglied des Bundestages) ist und aus Sindelfingen stammt, viele verschiedene Fragen stellen.

Abends durften wir uns selbst aussuchen, ob wir das Ballet „Next Generation“ anschauen wollten oder beim Improtheater „Ick und Berlin“ mitgehen möchten.
Das Theaterstück wurde von vier Personen gespielt, die dem Publikum immer wieder Fragen stellten, wie ein Stück weitergehen sollte. Das hat vielen so
sehr gefallen, dass es am Ende sogar eine Zugabe gab.

Am letzten Tag, dem Donnerstag, besuchten wir morgens das Holocaust Denkmal und das Dokumentationszentrum. Das Denkmal besteht aus ca. 2000 großen Betonblöcken, alle unterschiedlicher Höhe. Beim Hindurchlaufen dieses „Labyrinths“ verspürt man eine starke Einsamkeit und Hilflosigkeit, die den Gefühlen der Juden im zweiten Weltkrieg entspricht. Man bemerkt, dass das Denkmal trotz der ordentlichen Reihen an Beton ein Chaos und eine Endlosigkeit besitzt, welches diesen Zustand widerspiegeln soll. Beim anschließenden Besuch im Jüdischen Museum ergänzten wir unser Wissen zur Geschichte der Juden.

Abends um 19:00 Uhr schauten wir alle gemeinsam einen „Poetry Slam“-Wettbewerb an, bei dem wir sogar selbst abstimmen konnten, wer der Gewinner wird. Das hat viel Spaß gemacht und war ein sehr schöner Abschluss der Woche.

Am Freitag begaben wir uns schon morgens auf unsere Heimreise und kamen nach einer langen Fahrt um 18:00 am Böblinger Bahnhof an, wo wir von unseren Eltern abgeholt wurden.

Diese Woche war ein tolles Erlebnis für alle!

Clara Acuna Alonso (J1)